Es ist entschieden - der Schreiadler ist unser Motto-Tier zum 26. Berliner Kinderkarneval der Kulturen 2022!
Zur Wahl standen der Waldrapp, der Gänsegeier und der Schreiadler.
Mit großem Vorsprung hat derkleinste Vertreter, der hier heimischen Adler das Rennen gemacht. Mit seinen charakteristischen Lautäußerungen macht er seinem Namen alle Ehre und überrascht auch mit seiner Jagdweise. Der Schreiadler verfügt über eine großes Repertoire an Techniken wie dem kreisenden Schuchflug in bis zu 50 Metern Höhe und häufig jagd er auch zu Fuß. Optimale Lebensbedingungen findet der Greifvogel zwischen Laubwäldern mit Sümpfen und Mooren und offenen Wiesen mit kleineren und größeren Tümpeln und Teichen. Der "Kleine Froschadler" wie er beispielsweise in Estland genannt wird, findet hier die entsprechende Nahrung aus Insekten, Amphibien und Nagetieren.
Mit seinem schokoladenfarbenen Gefieder und brettartigen Flügeln mit einer Spannweite von 160 cm pendelt der Themiksegler zwischen den Kontinenten. Bis zu 10.000 Kilometer fliegt der Zugvogel der Sonne hinterher, um auf der Südhalbkugel zu überwintern. In 26 Jahren, legte der älteste dokumentierte Schreiadler, somit rund 500.000 km in seinem Leben zurück.
Im April kehren die Schreiadler zur Brut nach Mittel- und Osteuropa und in unsere nördlichen Breitengrade zurück. Hier brüten sie sehr versteckt, damit ihr Horst von Feinden aus der Luft nicht entdeckt werden kann. Das deutlich schwerere und größere Weibchen legt meist ein bis zwei Eier und brütet diese in circa 40 Tagen aus. Im Hochsommer verlässt der erfahrungsgemäß einzige überlebende Jungvogel das Nest und wandert noch vor den Altvögeln über den Balkan ins südliche Afrika. Die Vielflieger nutzen die Aufwinde über Land, um weite Strecken ihres Zuges gleiten zu können. Die Überquerung von Meeren ist dadurch ausgeschlossen. Erfahrene Altvögel ziehen aus Deutschland in Richtung Süd-Osteuropa und überqueren mit dem Bosporus die Meerenge zwischen Europa und Kleinasien. Danach passieren sie die Sinai-Halbinsel und erreichen mit der Überquerung des Suezkanals den Afrikanischen Kontinent.
Nicht nur diese Reise ist voller Gefahren für die Vögel, auch die letzten 100 bis 130 Brutpaare in Deutschland sind stark gefährdet. Grund hierfür ist der Verlust von geeigneten Lebensräumen durch intensive Land- und Forstwirtschaft und die illegale Wilderei auf den Zugwegen. Also: "Schreiadler Schrei!"
Mehr Informationen zum 26. Berliner Kinderkarneval der Kulturen und zum Start des kreativ-Wettbewerb findet ihr in Kürze unter: https://kma-ev.de/kinderkarneval